mein Velotraum !

Freitag, 28. Juni 2013

Nichts wie weg aus diesem Dorf, allerdings zu Fuß...


Nichts wie weg aus diesem Dorf, allerdings zu Fuß, denn ich möchte mir nicht schon wieder eine' Platte holen durch das Glas, das hier überall auf der Hauptstraße verstreut liegt.

Letzte Nacht habe ich mir lang überlegt, wie ich nach Ulaan Uul fahren würde, den direkten Weg oder eine kleine Umweg via Bayanzürkh... - aber bei der direkte Weg muss ich 4 bis 5 Tage ohne ein' Ort zu sehen durch die Wildnis fahren.... - also die direkte Weg.
Beim Wegfahren stürmt es unheimlich, so entscheide ich mich, nicht den direkten Pass zu nehmen hinter Arbulag, sondern um den Berg zu fahren... so gesagt, so getan!
Aber egal, wie Ich fahre: der Wind bläst mir heute immer nur direkt im Gesicht und kann teilweise nur im Gang 3 von 14 fahren, auf der Gerade!!!



So Langsam kommen immer mehr kleine Wälder an der Nord-Ost Seite der Pässe.
Beim Fahren versuche ich immer wieder, der Weg nach Nord-Osten zu gehen, aber ich merke, dass mein Kompass immer wieder was anderes sagt. Das ist schon komisch, die Wegen, die gehen immer wieder in ein andere Richtung wie ich meine. ;-)
Bei eine' kurze Pause versuche ich mal wieder zu ermitteln, wo ich bin, zu meiner Enttäuschung bin ich 20 km weg von mein' eigentliche Fahrroute.

Naja, mal wieder Richtung Nord-Osten, Pass nach Pass geht es weiter, immer... in die falsche Richtung...!
Wieder ein Pass geschafft.                 
Aber die Wälder gefallen mir, reine Lärchenwälder... - super schön. Nach eine' nächste Pass (wo ich mal wieder schieben musste...) habe ich meine Nase voll! Ich möchte jetzt ein' schöne Platz suchen und meine Ruhe haben ohne den ständigen Wind im Gesicht. An meiner Lenkerseite sehe ich "mein'" Wald - die Yaks streunen durch den Wald - richtig idyllisch. Mitten im Wald schlage ich mein Zelt auf und genieße die Ruhe.
Die Mongolen probieren alles aus was die in Ihre Hände Bekommen, hier eine Russische Mongole.

Kein Mensch zu sehen und zu hören, kein Weg, kein Wind, nichts -. Endlich kann ich jetzt mal in Ruhe mich rasieren mit ein' Rasiermesser - Premiere - !!! Und erstaunlich gut hat es geklappt: nur 2 Schnitten im Gesicht, aber ein' super glatte Rasur und ich hatte mir das schwieriger vorgestellt -aber hier habe ich ja auch die Ruhe, um das zu machen. Aber jetzt fühle ich mich gleich ein andere' Mensch, jetzt noch was Leckeres kochen und dann fühle ich mich wie "Gott - in Frankreich" der glücklichste Mensch der Welt.

Ruhe ???

Simone, auch hier gibt's keine Ruhe, weil nach mein' Essen denke ich mich: "Komisch,wie dicht die Yaks an mein Zelt kommen...!", aber es war ein Reiter auf ein' Pferd: Hockt sich direkt neben mir am Zelt und fragt (wie immer): "woher - wohin" und ich bin wieder eine Stunde beschäftigt, alles mit Händen und Füßen zu erklären... . Aber lustig ist das schon, wildfremde Menschen so nah bei dir zu haben..., die Mongolen sitzen so nah bei dir, wie in Europa nur die engsten Familien bei dir sitzen würden, sonst haben wir immer gleich Panik, wenn jemand dir zu Nahe kommt..., aber hier ist das normal.


Der Abend war danach ganz für mich allein und meine Yaks standen schön brav mitten im Lärchenwald.

Beim Fahren heute habe ich wieder oft an mein' Familie gedacht und festgestellt, dass eigentlich eine Familie für jeden wichtig ist. Es kann ein' "Familie" sein oder ein Verein, eine Gruppe, Religionsgemeinschaft oder Arbeit... - es spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass ich/du/jemand sich in diese' Familie geborgen fühlt und sein' Anerkennung bekommt oder sich einfach wohlfühlt. "Das ist das Leben, die wir brauchen", denke ich, "Jeder von uns braucht Anerkennung und Geborgenheit."

                                     
In der heutigen Zeit mit Internet und TV wird dieses alles vernachlässigt. Hier auf dem Lande in der Mongolei geht nichts ohne Familie. Alles wird zusammen gemacht, alle schlafen in ein' Raum, alle lachen zusammen und alle weinen zusammen.
WIR verstecken uns immer wieder hinter der Fernsehen oder surfen stundenlang im Internet, um unserem Nächsten aus dem Weg zu gehen. Hier merke ich erst wieder, wie wichtig ein Familienleben ist, eine Familie zu haben, um mit zu lachen und zu weinen und um füreinander da zu sein.

Ich beschließe: "Ich werde mich mehr Zeit für meine Familie nehmen und versuchen, mehr Spaß zusammen zu haben, sodass wir wieder mehr Vertrauen ineinander bekommen, sodass wir wieder zusammen lachen aber auch zusammen weinen können. Ich freue mich schon auf Zuhause !!!"


Mittwoch, 26. Juni 2013

10 Uhr morgens und schon Vodka...!


Aufstehen und frieren, das war gestern anders. Beim öffnen von mein‘ Zelt ziehe ich eine dicke Eisschicht auf den kleinen Bach neben mein‘ Zelt. Ich habe schon gemerkt, dass es heute Nacht kalt war, ich habe aber nicht gefroren..., nur meinen Wangen waren kalt heute Nacht, aber dass gleich der Bach zufriert mit ein‘ 5 cm Eisschicht hätte ich nicht gedacht!



Die Katzenwäsche fällt heute gleich mal aus! Nichts wie anziehen und losradeln.
Um 10 Uhr wusste ich wieder, warum andere Leute trainieren: ich war schon um 10 Uhr kaputt und musste eine Pause machen, nach dass ich den 5. Anstieg dieses Tages geschafft habe. 
Am anderen Ende des Tals sehe ich ein Auto ankommen und denke mir gleich: „Lass mich in Ruhe - ich muss jetzt mal richtig Pause machen" aber nein…, der Auto hält an und 5 Leute steigen aus und…: wie immer, wo ich auch bin, mein Velotraum-Rad wird erstmal von allen Seiten bestaunt und bewundert. 

Der Fahrer konnte ein paar Worten Englisch und erzählte, dass sie auf dem Weg zu einem Turnier sind und noch 3 Autos kommen. Nach 15 Min. standen ca. 20 Leuten um mich herum und alle fassten mein Rad an und probierten alles aus. Die Mongolen haben gar keine Angst, die öffnen die Taschen und fragen, was dies und was das ist...! Dann bekomme ich eine Schale gereicht.... mit Wodka – naja, denke ich, ein Schluck ist ja ok und 25 Min. später und ein 2. Schluck Wodka war der Spuk vorbei, endlich habe ich wieder meine lang ersehnte Ruhe.
Nach ein paar Minuten habe ich auch mein‘ Fahrt fortgesetzt, aber nach 500 Meter wieder aufgegeben - Pause - habe mich in den Schatten vom Fahrrad gelegt und war für 2 Stunden „mal weg“. Der Wodka hat mir anscheinend auf nüchternen Magen (und nach der Anstrengung und die zu große Schlucken Wodka - weil es wieder so warm war) zu Fall gebracht.

Dann kämpfe ich mich wieder auf den Rad und bei der nächste pass kommt ein‘ alte Mann auf sein Gefährt und quatscht mich an - woher - wohin und er erklärte mir, dass ich vorher geschlafen hatte. Ich habe wohl jemand vorher am Horizont gesehen, aber jetzt wusste ich, dass er es war, mit sein‘ Fernglass - alle Hirten oder Hüter von Pferden, Schafe und Ziegen habe ein Fernglass hier!
Er war sehr alt, sehr nett und hatte ein schönes Pferd dabei. Jetzt wusste ich auch, dass ich nicht allein sein würde in der Mongolei, ich wurde immer und überall durch Hirten mit dem Fernglass beobachtet, da passiert ja sonst nicht viel… .

Jetzt weiter in die Richtung, wie der alte Mann gezeigt hat, und tatsächlich: nach 3 passe am Ende vom Horizont - ein Ort. Cool, endlich was einkaufen und endlich aus der Sonne. Wie näher ich Arbukal komme, so mehr denke ich: „Bin ich richtig? Ist das keine Müllhalde?“ - eine riesengroße Fläche, verstreut mit Mull, Eisen und natürlich wieder Glas.
Vorsichtig manövriere ich mich da durch und bei die letzte 500 Meter vor dem Dorf, pffff..... mit dem Hinterrad über ein‘ Stein auf ein Glasscherbe gekommen…  - Sch... : der erste Platten und das kurz vorm Ziel. Schnell die Tasche runter und den Gangschaltung auf 14 gestellt (sonst kann ich der Schaltung am Hinterrad nicht runter machen…), Fahrrad umgedreht und eine Neue Schlauch eingelegt. Der Reparatur werde ich heute Abend vornehmen, jetzt möchte ich schnell was essen und was einkaufen.

In Arbulak gab‘s kein Restaurant, nur ein paar Einkaufsläden, aber wieder viele Neugierige. Dann schnell was einkaufen und nix wie weg hier, wobei ich richtig aufpassen musste, weil auch hier die Straße voll Scherben lag.
Am Standrand habe ich dann mein Biwak aufgeschlagen, und immer wieder kamen Kindern und Erwachsene, die mich mit großen Augen anschauten und alles am Rad ausprobierten. ( War wohl nichts mit die Ruhe in der Mongolei für mich, anscheinend)

Nach der Reparatur des Reifens habe ich mich nochmals mit meine Landkarte und dem GPS-Gerät auseinander gesetzt, weil richtig den Weg gefunden habe ich nicht. Auf dem Garmin habe ich die mongolische Karte von Openstreet map installiert und da stehen natürlich nicht alle Wege verzeichnet ( schätze nur 5 % des Wege-Netzes).
Nach ein bisschen rätseln habe ich dann rausgefunden, wie das zu navigieren ist mit Graden, Minuten und Sekunden -, werde es morgen gleich ausprobieren, wenn ich den Weg nach Ulaan Uul einschlage.




Den ganzen Tag habe ich an Zuhause gedacht, wie es sein wird, wenn ich unerwartet heim komme und einfach an der Haustür klingeln würde.
Bei diese Gedanke laufen mir die Tränen immer wieder, Moritz nach 11 Monaten wieder zu sehen, natürlich meine Frau…, ob die Hunde mich noch erkennen? … Vielleicht ist so ein‘ Tour in meine aktuelle Lage (Hauptsaison mit viel Arbeit in unserem Betrieb, neues Haus gekauft, etc.) doch zu lange? Und sonst habe ich noch nichts vermisst - keine Internet, kein TV keine Zeitung…; ich weiß noch nicht mal, ob Bayern das Triple geschafft hat!!! So habe ich mal wieder festgestellt, dass all diese Ablenkung eigentlich kein‘ Einfluss auf mein Leben hat, weil sonst würde noch es ja vermissen. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass ich diese Ablenkung nicht brauche und darauf verzichten könnte in der Zukunft, oder wenigstens stark reduzieren werde. Kommunikation ist gut, aber es sollte nicht zu ein‘ Dauerberieselung kommen, weil mich jetzt gesehen habe, dass es Wichtigeres gibt, was du mit dein‘ Zeit anstellen kannst…!
Ich hoffe, dass ich das auch Zuhause fortführen kann, aber das glaube ich schon, weil wenn unsere Pferde am Haus sind, werden wir mehr draußen sein und die Natur um unser neues Haus genießen.

Dienstag, 18. Juni 2013

Die verschwundenen "Hirsch Steine"

Der Tag fing schon um 7 Uhr an, weil auch Jurgal und Jiwa schnell nach Hause wollten, weil heute am1 Juni "Kindertag" ist und sie noch gut 600 km zu fahren haben nach UB. (ungefähr 12 bis 14 Stunden, wenn es gut läuft)
Vor der Abschied noch ein paar Bilder machen und los geht es Richtung die Hirsch Steinen, die 20 km von Moron zu finden sein sollten. Es geht gleich gut los auf Asphalt Richtung Flughafen, Rückenwind und Gang 12 von 14... - super, so kann es weiter gehen aber nach 6 km direkt am Flughafen war es vorbei mit dem Asphalt und es wurde ein' ausgefahrene Sandweg, zurück zu Gang 7. Und jetzt ging das Schaukeln auf den Fahrrad los. Zwischendurch habe ich noch kurz angehalten, um ein Pferderennen von Kindern anzuschauen, Strecke 15 km - eine reine Staubwolke ! richtig cool, wie die Kindern schon reiten können und wie beigeistert die Mongolen die Reiter anfeuern.
Aber es geht weiter, glücklich hatte ich die GPS Koordinaten eingegeben, sodass der Weg leicht zu finden war.
Am Ziel war nichts, ich stand max. 3 Meter entfernt von die "angegebene" Koordinaten..., aber da war nichts, habe dann noch ungefähr eine Stunde gesucht aber dann aufgegeben. Inzwischen war es richtig heiß geworden, rund 26 ° und das Wasser lief an mir runter und die erste' Koordinaten stimmten schon nicht aus der Touristenführer! "Das wird lustig..., dann auf nach Arbula, geplante 2 Tage Fahrt."

Eine halbe Stunde war ich wieder unterwegs, da kamen mir dir  ersten Tränen aus Angst, Verzweiflung, die Anspannungen von die letzten Wochen und Monaten oder nur, dass es jetzt los geht und dass das passiert, was ich die letzten 2 Jahre davon geträumt habe. Diese Landschaft, die ich schon zig Malen gesehen habe in Filmen und Dokumentationen..., sehe ich jetzt mit eigene' Augen und ich bin angekommen in meinen Träumen.
Aber ich genoss jeden Moment der Fahrt bis...... Ja bis der Wind kam und es heißer und die Hügeln hoher wurden.
"Hätte ich doch mal mehr Wasser mitgenommen, was ist das anstrengend, auf diese Wegen zu fahren." Jetzt kommt auch noch ein Sturm, mit Regen gepaart: "Schnell hinter ein' Haufen Steinen Schutz suchen," - weil auch laufend komme ich nicht gegen diese Sturm an... - "Michael, willkommen in der Mongolei !!!"

Nach einer Stunde hat sich der Sturm einigermaßen gelegt und ich radelte weiter; aber ich frage mich: Bin ich richtig? Ich müsste doch lange an ein'kleine Fluss sein laut Plan!" - mein Wasser geht zu Ende und eine richtige Idee, wo ich bin, kann ich auch nicht so genau sagen. Am GPS sehe ich schon die Koordinaten, aber wo ist das auf der Landkarte genau?
Dann schnell weiterfahren - wird schon was kommen. Am Horizont sehe ich ein' Herde Pferden und wo Tieren sind, sollte doch auch Wasser sein! Und wie näher ich kam, konnte ich auch ein' kleine grüne Streifen im Tal sehen. Nochmal Glück gehabt - es war nur ein kleiner dreckiger Bach, nicht tiefer wie 20 bis 30 cm, aber dafür habe ich ja mein' Wasserfilter dabei.

Schnell Zelt aufstellen und was Kochen. Ich bin froh, das Jargal mir noch etwas Fleisch und Nudeln extra mitgegeben hat, wovon ich jetzt eine schöne Suppe mache konnte. Suppe ist immer gut, weil beim Essen auch die Flüssigkeit im Körper aufgefüllt wird (hat mir Herbert mal erklärt).
Jetzt aber schnell alles fertig machen, weil: so schnell, wie die Sonne am Himmel scheint, so schnell wird es jetzt wieder dunkeles Blau. 


In kürzester Zeit fing es an zu hageln, die sandige Erde war gleich weiß, aber nach 20 Min. gab es wieder Sonnenschein, wie verrückt ist das denn???

Aber es gab an diese' Tag auch was extra Schönes, irgendwo auf ein' Berg, kurz vor ein' Gipfel passierte ich ein' kurze Jurte mit Stallung und 5 Min. später kommen drei Jungs auf ein' Motorrad und hielten neben mich an und stellten Fragen... - aber was wollten die wissen??? - kein' Idee... - das Einzigste, was ich dann verstanden habe, war tschee (Tee auf mongolisch; Man schreibt es wohl nicht so, aber man spricht es aber so aus). "OK" dachte ich, eine Pause und ein Tee ist doch auch nicht schlecht.

Da war ich dann, in einer Jurte, mit ein' Milchtee, aus Milch hergestelltem Gebäck und 4 paar Augen, die mir anstarten. Mit Hände und Füßen habe ich mich dann verständigt. Die Mutter machte mir auch noch eine Suppe und danach wurde ich in ihrem "Reich" rumgeführt. Sie waren gerade dabei, die kleinen Ziegen auszukämmen, um die Wolle in der Stadt zu verkaufen, ihre Einkunft.
Hier habe ich wieder mal gesehen, dass in so einer Familie alle mithelfen müssen, um zu überleben. Sie waren nicht arm, weil der Sohn auch eine Handy hat, aber die scheinen mir glücklich zu sein mit das, was sie haben. Sie sind bestimmt stolz auf das, was sie haben, sonst würden sie das nicht alles zeigen - auf jeden Fall waren sie herzlich, offen, neugierig und sehr freundlich.


Alles zusammen war das ein sehr bewegende' Tag mit viel Emotionen und vielen Veränderungen, weil so abwechselungsreich von Wetter, Umgebung und Strassenverhältnissen hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Von WAA’s und AWA‘s (3. Tag)

Die verschiedene Landschaften, die sich immer abwechseln, grandios.
Wir sind jetzt auf dem Weg nach Mörön, der Hauptstadt von der Aimag (Regierungsbezirk) vom Khuvsgul-See. 


Hovsgol oder Khuvsgul See
Während der Fahrt kommen wir am Hanoui Fluss vorbei, wo aus verschiedene Quellen Heilwasser für den menschl. Bauch-Bereich entspringen: hier wird gleich das alte Wasser entsorgt und alle Behälter, die wir dabei hatten, mit das Heilwasser gefüllt. (2 x  20L Kanistern)
Im Rashaant Mittagessen und danach gleich durch nach Mörön, durch eine Gegend wie in einer Wüste: nur Sand, Sand, und nochmals Sand - aber dann in einmal wieder eine Streife Grün:
wir haben den Selenge Fluss erreicht. Die Brücke - ein‘ aus alte Bundeswehr-Platons zusammengebundene Brücke - und die hatte auch noch Benutzungs-Geld gekostet !!! Aber gleich danach wieder Sand, bis Mörön kein Wasser, nichts Grünes, bestimmt 3 Stunden nur Sand.

Im Mörön haben wir dann mein‘ letzte Proviant eingekauft und ich denke: „Aber was brauche ich eigentlich? Ich habe ja keine Ahnung, was mich erwartet auf der Reise…!“, also mal Instant-Nudeln, Toilettenpapier, Öl, Kekse und eine neue Telefonkarte, aber die hatten schon zu, - naja, wird schon alles sein, was ich brauchen könnte… .

Außerhalb der Stadt haben wir dann unsere Zelte aufgestellt für die Nacht und unsere letzte Abend. Mit Jargal und Jiwa sitzen wir noch bis spät in die Abendsonne und Jiwa spendiert eine Flasche Wodka zur Abschied und - vor dass ich es weiß, ist der Flasche leer.
Beim Zeltaufbau wurde es mir richtig bewusst: „Ab morgen bin ich allein unterwegs!“ Das, wo ich so lange nach ausgeschaut habe, wird morgen wahr werden - „Ob ich das hinbekomme?“
Zweifel kommt in mir hoch, „Sowas habe ich noch nie gemacht, so allein auf eigener Faust in ein Land, die ich nicht kenne, die kein Englisch sprechen und wo die Buchstaben ein Wirrwarr ist.“
Ich bin vielleicht verzweifelt, „ob das soll das Richtige sein und ob es nicht besser ist, das zu machen wie alle Anderen: bei sein‘ Frau und Familie sein und die zur Seite stehen.“

Jemand hat mir mal gelernt: es gibt Leute, die WAA‘s sind (wie alle andere) oder die AWA sind (anders wie andere*)…:
Ich gehöre anscheinend wohl zu die Fraktion "AWA" - aber ob das wohl immer so gut ist, bezweifele ich gerade.
„Ob ich nicht die Reise abbrechen soll…?“, jetzt würde es noch gehen. Nein. Dafür bin ich jetzt schon zu weit, es gibt kein Zurück mehr aber der Zweifel bleibt bestehen. Die Nacht ist unruhig und so richtig komme ich nicht zum Schlafen, das kommt bestimmt nicht durch den Wodka (glaube ich). Morgen geht es los zu den „alte Hirsch Steinen“ und dann Richtung Arbulag querfeldein..

* im Geschäftsleben stehen die Leute oder Betriebe die A.W.A. sind, immer an die Gewinnerseite, laut Marketing-Stratege. Ob das auch für Privatleute wie ich gilt?

Unterwegs zum Khuvsgul-See (Tag 2)

Um 5 Uhr war der Nacht für mich vorbei; ob das jetzt durch die Zeitverschiebung oder die Aufregung war, kann ich nicht sagen… - aber ich habe 1 km von unsere Zeltplatz noch eine kleine Tempel-Anlage besucht und oben auf dem Berg hinter diese Anlage den Aussicht morgens um 6 Uhr genossen: Eine wunderschöne Sicht auf der Tempel und gleichzeitig ein Blick auf das Kloster Amarbayasgalant mit die Weitsicht über das ganze Tal. 
Bilderbuch -Aussicht!


Amarbayasgalant

Hier oben habe ich dann gleich mal meditiert und mein Da-sein in dieses Land genossen.
Nach ein‘ Open-air Frühstück auf mongolisch (Toast, Brot mit ! deutsche Schmierkäse ??? und Rühreier) habe ich mich mit mein‘ Fahrrad zum Kloster begeben. Am Kloster wieder mein Fahrrad verstaut, obwohl den Parkplatz leer war. Jetzt habe ich erst bemerkt, dass es tatsächlich noch kein‘ Saison-Zeit ist in der Mongolei...!
Wir hatten Glück, dass wir ein‘ Lama-Schüler begegnet sind, weil sonst stünden wir vor verschlossene Türen. So hatten wir nun ein‘ Privatführung durch ein‘ 13jährige Schüler…, das war sehr lustig, weil er sehr selbstbewusst jeden Tempel auf- und zugesperrt hat für uns und dabei alles über die verschiedenen Tempel und Gräber zum Besten gab.
Die großen Lamas kommen nur im Hochsaison hier im Kloster um zu beten und natürlich für die Touristen, die Geld in der Kasse bringen für die Wiederaufbau und Instandhaltung des Klosters. Schade, hätte die schon gerne gesehen…. !
Danach haben wir noch eine Stunde die täglichen  Mantra-Gesänge ?? zugehört und haben uns dann langsam wieder auf den Weg gemacht.

Jetzt, wieder im Bus und schuttel, schuttel, schuttel nach Erdenet, die zweitgrößere Stadt der Mongolei: schrecklich.
Erdenet

Wir haben hier Mittaggegessen und eine Telefonkarte für mich gekauft, womit ich in der Mongolei dann Empfang habe (abends habe ich die Karte beim Austauschen mit meine eigene Karte schon wieder verloren…)

Der Fahrt ging weiter durch die schöne Landschaft zum Vulkan Uran Togoo, die auf dem Weg lag - von hier auch wieder eine Aussicht ohne Grenzen! Am Abend eine Übernachtung am Bach in der Nähe des Vulkans.
Während der Fahrt wurde es mir schon langsam murmelig wegen der Provianten-Einkauf morgen und was danach passieren würde, aber das dauert noch.

Montag, 17. Juni 2013

Amarbayasgalant, das "Neuschwanstein der Mongolei"

Leider ist es wie erwartet komplizierter als erwartet, das Internet, das Fahrradfahren, die Technik und das Abschalten von Zuhause. Also Entschuldigung, aber ich war vergessen, dass ich in der Mongolei nicht an jeder Ecke ein Internet Café finde!!
  ;-)

Was ich bisher erlebt habe:
Der erste Tag bestand aus ein‘ kurze Sightseeing-Tour durch Ulaanbaatar.
Wir besuchten das Kloster des Choijin Lama, den Sitz des Staatsorakels.


Choijin Tempel, Eingang

Früher vergewisserten sich hier die Staatsoberhäupter, wann für bedeutende Vorhaben der glücklichste Moment sei. Im Haupttempel werden viele Tanz-Masken aufbewahrt, die für rituellen Tänze verwendet werden/wurden. Aber der Rest könnte ihr selber bei wikipedia nachlesen, wenn es euch interessiert ;-)
Wir drehen eine kurze Runde über denn Sukhbaatar Platz, der Hauptplatz in UB, mit Regierungs- und Parlamentsgebäude, Denkmal für Choibalsan (wichtige Krieger), Nationalmuseum,Opera etc.


Danach habe ich mich wie ein Chinese gefühlt, der Europa besucht:
die landen in Frankfurt… - und dann ab im Bus zu Schloss Neuschwanstein, das wichtigste in Deutschland mit gut 400 km Anfahrt, da muss man hin !!!.

Amarbayasgalant
Ich sitz‘ nun also in UB im Bus und werde nach Amarbayasgalant verfrachtet, 360km weit von UB, das „Neuschwanstein“ von der Mongolei. Hier ist ein sehr beeindruckendes Kloster, das direkt an ein‘ Berghang liegt, auf 2000 m Höhe.

Das bedeutet: fast 7 Stunden Fahrt über Stock und Stein - wenn es dir in ein‘ Achterbahn schlecht wird, dann sollst du bei so ein‘ Fahrt sicher ein paar „Spückbeuteln“ mitnehmen.
Während der Fahrt erlebe ich natürlich Bilder wie aus den vielen Dokumentarfilmen über der Mongolei: unendlich weite Hügeln (500 bis 800 Meter hoch… - sind keine Bergen, oder?) aber mit sehr viel Agrarland, wo Kartoffeln angebaut werden - das hat mich sehr erstaunt, dass in dieser Region so viel Felder angebaut wird. 
mongolische Kartoffelernte 

N
atürlich wird bei der erste Berggipfel angehalten und 3 x um der Ovoo im Uhrzeigersinn gelaufen und was gespendet: Milch, ein Stein, eine Flasche, Geld…, egal -, als Dank an die Götter, dass du heil den Gipfel erreicht hast.
Mir wurde erzählt, dass ganz früher die Krieger, die das Tal verlassen, um in den Krieg zu ziehen, hier ein Stein zum Abschied hingelegt haben…, und die Krieger, die wieder zurück gekommen sind ins Tal, nahmen ein‘ Stein wieder von die Ovoo runter. 
Der Landschaft ist hier sehr beeindruckend, auch wenn die Fahrten zwischen verschiedene Landschaftsbilder sehr lang sind. 


Das Tal, wo das Kloster ist, war so schön und so weit - klasse. Aber die letzte 30 km gab’s nur im Schritttempo, wegen die ausgefahrene Straße. Ich sage mal „Straße“, aber wir würden sagen: ein‘ Bahn querfeldein durch die Pampa.
Ich selber habe die ganze Zeit genossen und war hin und weg von diese wunderschöne Landschaft.
Abends um 19:00 Uhr sind wir dann am Kloster angekommen und haben unsere Zelten an ein‘ Bach aufgeschlagen und hier war dann mein erste Mal: Übernachtung in mein Zelt und Schlafsack in der Mongolei!
Ich muss auch ganz ehrlich sagen: durch die Unterhaltung mit der Reiseleiterin, dem Fahrer, die Schaukeleien und die Eindrücken von der Landschaft war wenig oder eigentlich gar kein‘ Zeit, um über Zuhause nachzudenken gegeben, was sich aber bestimmt noch ändern wird. Aber wie abgemacht, habe mich direkt nach Ankunft per Telefon gemeldet, wir haben ausgemacht, dass ich mich jeden Tag rund 18 Uhr melde oder nur kurz anklingele oder länger klingele um zu sprechen, als Info das es mir gut geht!


Ulaanbaatar

"Daniela, du muss bitte schon mal zu den Texten lizenzfreie Fotos suchen, die "echte Michael-Bilder" von mir gibt es erst, wenn ich wieder daheim bin, und das ist.......  ."


Handy defekt, Adapter für andere Kamera: nicht dabei, Notizbuch verloren (muss zurück radeln und schauen, ob ich es finde und es nicht verregnet ist) und so weiter…!


Aber das Wichtigste ..... - ich lebe noch  ***hahaha***