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Dienstag, 18. Juni 2013

Die verschwundenen "Hirsch Steine"

Der Tag fing schon um 7 Uhr an, weil auch Jurgal und Jiwa schnell nach Hause wollten, weil heute am1 Juni "Kindertag" ist und sie noch gut 600 km zu fahren haben nach UB. (ungefähr 12 bis 14 Stunden, wenn es gut läuft)
Vor der Abschied noch ein paar Bilder machen und los geht es Richtung die Hirsch Steinen, die 20 km von Moron zu finden sein sollten. Es geht gleich gut los auf Asphalt Richtung Flughafen, Rückenwind und Gang 12 von 14... - super, so kann es weiter gehen aber nach 6 km direkt am Flughafen war es vorbei mit dem Asphalt und es wurde ein' ausgefahrene Sandweg, zurück zu Gang 7. Und jetzt ging das Schaukeln auf den Fahrrad los. Zwischendurch habe ich noch kurz angehalten, um ein Pferderennen von Kindern anzuschauen, Strecke 15 km - eine reine Staubwolke ! richtig cool, wie die Kindern schon reiten können und wie beigeistert die Mongolen die Reiter anfeuern.
Aber es geht weiter, glücklich hatte ich die GPS Koordinaten eingegeben, sodass der Weg leicht zu finden war.
Am Ziel war nichts, ich stand max. 3 Meter entfernt von die "angegebene" Koordinaten..., aber da war nichts, habe dann noch ungefähr eine Stunde gesucht aber dann aufgegeben. Inzwischen war es richtig heiß geworden, rund 26 ° und das Wasser lief an mir runter und die erste' Koordinaten stimmten schon nicht aus der Touristenführer! "Das wird lustig..., dann auf nach Arbula, geplante 2 Tage Fahrt."

Eine halbe Stunde war ich wieder unterwegs, da kamen mir dir  ersten Tränen aus Angst, Verzweiflung, die Anspannungen von die letzten Wochen und Monaten oder nur, dass es jetzt los geht und dass das passiert, was ich die letzten 2 Jahre davon geträumt habe. Diese Landschaft, die ich schon zig Malen gesehen habe in Filmen und Dokumentationen..., sehe ich jetzt mit eigene' Augen und ich bin angekommen in meinen Träumen.
Aber ich genoss jeden Moment der Fahrt bis...... Ja bis der Wind kam und es heißer und die Hügeln hoher wurden.
"Hätte ich doch mal mehr Wasser mitgenommen, was ist das anstrengend, auf diese Wegen zu fahren." Jetzt kommt auch noch ein Sturm, mit Regen gepaart: "Schnell hinter ein' Haufen Steinen Schutz suchen," - weil auch laufend komme ich nicht gegen diese Sturm an... - "Michael, willkommen in der Mongolei !!!"

Nach einer Stunde hat sich der Sturm einigermaßen gelegt und ich radelte weiter; aber ich frage mich: Bin ich richtig? Ich müsste doch lange an ein'kleine Fluss sein laut Plan!" - mein Wasser geht zu Ende und eine richtige Idee, wo ich bin, kann ich auch nicht so genau sagen. Am GPS sehe ich schon die Koordinaten, aber wo ist das auf der Landkarte genau?
Dann schnell weiterfahren - wird schon was kommen. Am Horizont sehe ich ein' Herde Pferden und wo Tieren sind, sollte doch auch Wasser sein! Und wie näher ich kam, konnte ich auch ein' kleine grüne Streifen im Tal sehen. Nochmal Glück gehabt - es war nur ein kleiner dreckiger Bach, nicht tiefer wie 20 bis 30 cm, aber dafür habe ich ja mein' Wasserfilter dabei.

Schnell Zelt aufstellen und was Kochen. Ich bin froh, das Jargal mir noch etwas Fleisch und Nudeln extra mitgegeben hat, wovon ich jetzt eine schöne Suppe mache konnte. Suppe ist immer gut, weil beim Essen auch die Flüssigkeit im Körper aufgefüllt wird (hat mir Herbert mal erklärt).
Jetzt aber schnell alles fertig machen, weil: so schnell, wie die Sonne am Himmel scheint, so schnell wird es jetzt wieder dunkeles Blau. 


In kürzester Zeit fing es an zu hageln, die sandige Erde war gleich weiß, aber nach 20 Min. gab es wieder Sonnenschein, wie verrückt ist das denn???

Aber es gab an diese' Tag auch was extra Schönes, irgendwo auf ein' Berg, kurz vor ein' Gipfel passierte ich ein' kurze Jurte mit Stallung und 5 Min. später kommen drei Jungs auf ein' Motorrad und hielten neben mich an und stellten Fragen... - aber was wollten die wissen??? - kein' Idee... - das Einzigste, was ich dann verstanden habe, war tschee (Tee auf mongolisch; Man schreibt es wohl nicht so, aber man spricht es aber so aus). "OK" dachte ich, eine Pause und ein Tee ist doch auch nicht schlecht.

Da war ich dann, in einer Jurte, mit ein' Milchtee, aus Milch hergestelltem Gebäck und 4 paar Augen, die mir anstarten. Mit Hände und Füßen habe ich mich dann verständigt. Die Mutter machte mir auch noch eine Suppe und danach wurde ich in ihrem "Reich" rumgeführt. Sie waren gerade dabei, die kleinen Ziegen auszukämmen, um die Wolle in der Stadt zu verkaufen, ihre Einkunft.
Hier habe ich wieder mal gesehen, dass in so einer Familie alle mithelfen müssen, um zu überleben. Sie waren nicht arm, weil der Sohn auch eine Handy hat, aber die scheinen mir glücklich zu sein mit das, was sie haben. Sie sind bestimmt stolz auf das, was sie haben, sonst würden sie das nicht alles zeigen - auf jeden Fall waren sie herzlich, offen, neugierig und sehr freundlich.


Alles zusammen war das ein sehr bewegende' Tag mit viel Emotionen und vielen Veränderungen, weil so abwechselungsreich von Wetter, Umgebung und Strassenverhältnissen hatte ich mir das nicht vorgestellt.

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