mein Velotraum !

Dienstag, 9. Juli 2013

Endlich mal ein Bad.....

Endlich ein Tag, die gut verlaufen ist, obwohl ich an ein' Ort raus kam, 20 km von wo ich sein wollte!

Aber jetzt von Anfang an, der Nacht im Kieferwald war ein Traum, ruhig, klarer Himmel und Vollmond.

Obwohl ich versucht habe, nach Nord-Ost zu fahren, bin ich nicht auf mein' Hauptweg angekommen nach Ulan Uul. Die Wegen gingen immer wieder hoch und runter, ich habe auch mal versucht, ein Video zu machen von ein' Weg runter, aber wie du sehen kannst, geht es nicht einfach: Fahren mit nur einer Hand am Lenker in der Mongolei ;-)



Gott-sei-Dank habe ich wieder die Orientierung gefunden, ich bin in ein' Tal gelandet mit ein' kleine Fluss, aber ein Fluss konnte ich nicht erkennen, weil immer wieder größere Teiche waren für Tieren aber kein Fluss. Das Tal war einigermaßen gut zu fahren... - hatte das Gefühl, dass hier mal eine richtige Strasse gemacht worden ist, weil hier auch Brücken gebaut worden sind über ein Kiesbett (was der Fluss vielleicht im Sommer auch ist)...! Endlich ging es auch eine Weile leicht abwärts, sodass es auch leichter zu radeln war.
Die Temperatur heute war auch wieder über 20 Grad und ich wusste, dass ich heute so durchradeln kann bis hinter Bayanzürkh. Inzwischen hatte ich es aufgegeben, den Weg direkt nach Ulan Uul zu fahren. Auf der Landkarte hatte ich auch gesehen, dass mehrere Flüsse ab und um
Bayanzürkh waren und ich wollte heute unbedingt mal schwimmen gehen.


Um die Mittagszeit war ich schon in Bayanzürk und ich freute mich schon auf ein feines Mittagessen:  Nudelsuppe mit Hammelfleisch, Chuuschuur mit Milchtee
File:Buuz Khuushuur 1.JPG
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File:Mongolian noodle soup with mutton.JPG
(Chuuschuur)
Chuuschuur sind Teigtaschen mit Hackfleisch gefüllt und dann in Fett ausgebacken.
  

Warum ich das gegessen habe? Weil ich das als einzigste auf Mongolisch bestellen konnte, was auch die Mongolen verstanden haben... *grins*...

Die Überraschung: 2800 Tögrög - das ist umgerechnet 1,70 Euro - echt cool !!!

Eines muss ich noch über Bayanzürk sagen: Es ist das erste Dorf, was nicht so vermüllt war und es liegt schön an ein' Fluss aber auch hier möchte ich nicht übernachten.

Ich nehme mein Rad und schlag den neuen Weg ein Richtung Ulan Uul. Zur meine Verblüffung findet mein Navi diesen Weg jetzt !!! Super - jetzt wo ich es nicht direkt bräuchte..., aber egal: wenigstens weiß ich, dass mein Navi noch geht.
Also los, entlang dem Fluss, Richtung Nord-Ost und Ausschau halten nach eine' schöne Lager-Platz; ich habe ja jetzt alles, was ich brauche: Essen, Zelt, Wasser und schönes Wetter... - genau was jemand braucht in sein' Urlaub.


Die nassen Füße machten mir heute nichts - so langsam bin ich es gewohnt, meine Schuhe und Strümpfe auszuziehen und mein ganzes Hab und Gut durch das Wasser zu schleppen.
Nach nicht mal eine Stunde, also um rund 3 Uhr, habe ich eine super Platz gefunden. "Soll ich jetzt schon halten? - Ich könnte ja noch weiterfahren, weil meine Beine sind noch nicht müde, aber warum...?"

Nein ich mache hier Rast, direkt in ein' Bucht vom Fluss, wo das Wasser nicht so stark läuft und wo es schön windgeschützt ist.


"Ich sollte auch mal die Ruhe genießen, ohne in die Pendalen zu treten, die Ruhe mal genießen durch stundenlang die Umgebung anzuschauen...- das tut auch mal gut."

Es geht ja schließlich nicht um die Geschwindigkeit, aber um das Erlebte !!!



Also schnell Zelt aufbauen, Tee kochen und dann baden! Das Wasser ist klar aber Ar... kalt - aber das macht ja nichts. 
Wie cool: schwimmen und dann in der Sonne ein' Tee genießen:  "Was kann das Leben doch schön sein...".

Heute wollte ich auch mal ein Feuer machen mit Lerchenzweigen, hier direkt am Wasser. Das Feuer ging super schnell an, aber den Wind hatte ich nicht berücksichtigt! Der Wind blies immer stärker und mein Feuer wurde größer, so ein' Scheisse..:. mein Jacke wehte ins Wasser und das Feuer wurde immer heftiger. Schnell meine Jacke retten und dann das Feuer löschen: Mit meine zwei Töpfe, die ich hatte, schöpfte ich was auf das Feuer. Es dauerte eine Weile, bis das Feuer aus war, weil es auch unter dem Sand weiter brannte. Das war das erste Mal, dass ich verstehen konnte, wie das Feuer auch unter dem Sand weiter glühen kann...!
Also was "Wichtiges" gelernt und ab jetzt nur noch meine Benzinkocher verwenden, weil so ein Stress wegen ein' Feuer in der freien Natur brauche ich nicht.

Nach diese' Erfahrung am Feuer machte ich mir noch ein paar Nudeln und genoss der abendliche Wärme direkt am Wasser, - ein Traum.


Heute ist mir oft durch denn Kopf gegangen, wann ich heim gehen sollte, aber so langsam stelle ich fest, dass die "richtige Zeitpunkt" schon kommt. Ich fühle auch, dass ich mich immer mehr einlasse auf das Geschehen; 20 bis 30 km Umweg macht mir jetzt nichts mehr aus oder anders gesagt: ich habe mich nicht aufgeregt, dass ich ein Tag verloren hatte... - ich denke jetzt eher, dass ich ein' Tag gewonnen habe an so eine schöne Platz, wo ich jetzt bin.

Dieser "aufgesetzte Stress", den ich von zuhause kenne, ist hier überhaupt nicht mehr. Wenn der Druck weg fällt, dann sehe ich auch klarer und ich komme trotzdem zum Ziel. Deswegen habe ich heute beschlossen, ab Mörön mit ein' Auto nach Ulan Bataar zu fahren dann heim zu fliegen. Wann das ist , weiss ich nicht, - ich warte mal ab und radele erst mal bis zu die Rentierzüchter, Kövgol-See und die Thermen.
Die wichtigste Erkenntnis für mich war heute mal wieder:
Allein sein ist schön, jeder braucht immer wieder ein' Auszeit für sich, aber zusammen mit jemand ist man stärker und erst als ich allein war und keine Ablenkung hatte merkte ich, wie wichtig die Familie für mich ist.  

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